Baustein A

Grundkurs für integrative Gestaltpädagogik und heilende Seelsorge
Berufsbegleitende Weiterbildung zur Gestaltpädagogin / zum Gestaltpädagogen 


1. Ziele des Kurses

Der Kurs findet auf der Grundlage der Gestaltpädagogik und einer integrativen Beratung statt. Er geht vom Handlungsprinzip der Selbsterfahrung aus "learning by doing" . Lehren heißt zeigen, was möglich ist und lernen heißt experimentie­ren, was möglich ist. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verstehen sich grundsätzlich als Ler­nende. So können sie das angebotene Lernprogramm persönlich durcharbeiten, die Lernprozesse an sich erfahren, darüber reflektieren und sie schließlich in eine theoretische Gesamtschau integrieren.


Der Kurs verfolgt die Förderung und Erweiterung der persönlichen und berufli­chen Kompetenz der Teilnehmerinnen und Teilnehmer:
Die personale Kompetenz: Vertiefung der Selbsterkenntnis und die sich dar­aus ergebende Möglichkeit der Selbstveränderung in Richtung einer heileren ganzheitlichen Existenz.
Die fachliche Kompetenz: Einsicht in die Komplexität der Lernvorgänge und die sich daraus ergebenden didaktischen Konsequenzen für einen ganzheitli­chen und persönlich bedeutsamen Bildungsprozess.
Die soziale Kompetenz: Geschärfte Wahrnehmung der Prozessverläufe in den sozialen Gebilden wie Gruppe, Schule und Gemeinde und die sich daraus erge­benden Möglichkeiten einer zielbewussten und verantworteten Interaktion.
Die beratende Kompetenz: Wahrnehmung der menschlichen Grenzen, Nöte und Schwierigkeiten bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen und die Ein­übung in eine verantwortete Hilfeleistung und Begleitung.
Die religiöse Kompetenz: Vertiefung religiöser Erfahrung und theologischer Einsicht, Hinführung zu mündigem Glauben, lebendiger Hoffnung und wachs­tumsfähiger Liebe.

2. Curriculum

Bereiche
Inhalte exemplarisch
Stundenanzahl
Grundlagen der
Gestaltpädagogik und
Lebensberatung
  • Gestaltpädagogischer Umgang mit biblischen Inhalten und Themen des christlichen Glaubens
  • Biblische Gestalten und Hoffnungsbilder
  • Verwandlungsprozesse in Psalmen und Heilungsgeschichten
  • Persönlichkeit und Gottesbild
  • Meditation – Einüben ins meditative Gebet
  • Förderung der Kreativität
  • Arbeit mit kreativen Medien
  • Phantasiearbeit
  • Nachreifen von Persönlichkeitsanteilen -Persönlichkeitsbildung
  • individuelle Lebensgeschichte und Familienstruktur
  • Auseinandersetzung mit Elternbildern und Elternbotschaften
  • Umgang mit Beziehungen
  • Umgang mit Schuld und Schuldgefühlen/Schritte des Verzeihens
  • Erfahrung von Gemeinde
  • Menschenbilder in Theologie, Pädagogik, Psychologie und Psychotherapie
  • Methodik und Didaktik der integrativen Gestaltarbeit
  • Integrative Arbeit im Hinblick auf pädagogische und didaktische Ansätze
  • Begleitung in Krisensituationen und lösungsorientiertes Handeln
40 Stunden
Gruppenselbsterfahrung
90 Stunden
Theorie aus
Humanwissenschaften und
Theologie
20 Stunden
Methodenschulung
90 Stunden


Gesamt:
240 Stunden

3. Graduierung zur Gestaltpädagogin zum Gestaltpädagogen

Die Graduierung wird vom Vorstand in Zusammenarbeit mit dem Graduierungsausschuss vorgenommen.


Voraussetzungen für die Graduierung:
•    Mitgliedschaft in einem Gestaltinstitut der ArGe IGS
•    Schriftliches Ansuchen um Graduierung mit Vorlage der Abschlussbescheini­gung des Grundkurses oder einer vergleichbaren Grundbildung mit Selbster­fahrung.
•    Schriftliche Dokumentation der eigenen Gestaltarbeit und Präsentation in einem Gra­duierungsseminar mit anschließendem Kolloquium.
•    Nachweis der Reflexion der gestaltpädagogischen Praxis in Peer-Gruppen, Regionalgruppen oder Supervisionsseminaren aus dem Angebot der Gestaltvereine: ca. 20 Stun­den


Die Graduierung berechtigt die Kandidatin/den Kandidaten, sich "Ge­staltpädagogin“ / „Gestaltpädagoge“ des jeweiligen Vereins zu nennen.

Eine Ablehnung der Graduierung kann, muss aber nicht begründet werden. Weite­re Auflagen können erteilt werden.